Jahresrückblick der D-Mädchen

 

Die D2-Fohlen
Die D1-Fohlen

 

 

 

 

 

 

Ein tolles Jahr 2017 liegt hinter uns.

Die Herausforderung für mich war am Jahresanfang, diese Mannschaft so umzubauen, dass die Mädchen nicht nur Spaß am Fußballspielen haben, sondern auch attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen. Zuerst lief das noch ein wenig holprig. Während wir 2016 noch Nortorf und Hohwachter Bucht hinterherliefen, gaben wir in 2017 jedoch kein Spiel mehr verloren.
Einem Superauftritt bei den Hallenkreismeisterschaften, wo wir uns nur knapp (ein Tor gegen Nortorf hätte zum Turniersieg gereicht) geschlagen und mit dem dritten Platz zufriedengeben mussten, folgte eine fulminante Rasensaison, sodass am Ende der verdiente Staffelsieg in der Kreisliga heraussprang.

Damit qualifizierten wir uns für die Landesmeisterschaften, wo wir auf die besten 5 Mannschaften des Landes treffen sollten.
Unter den Augen des Verbandsportlehrers und Landesauswahltrainer der U12, U14 und U16 zeigten unsere Mädchen, was sie diese Saison alles gelernt hatten. Mit zweikampfstarken, aggressivem Angriffsfußball zeigten wir, mit unserer jungen Truppe, einen nach dem anderen Gegner ihre Grenzen auf. Nicht nur, dass kein Spiel verloren ging, nein, wir spielten sogar zu „0“. Und wenn das Glück ein bisschen mehr ein Fohlen gewesen wäre, dann hätten wir dieses Turnier sogar gewinnen können. Als drittbeste Mannschaft von ganz Schleswig-Holstein beendeten wir somit die Saison.

Als Erfolg können wir außerdem noch die Nominierung von Ava, nach der Landesmeisterschaft, durch den Verbandsportlehrer persönlich, für die Kreisauswahl der U11 und mittlerweile auch für den Stützpunkt der U12, sowie einen Auftritt bei der Landesauswahl verbuchen. Somit haben wir mit Sammy, Ava und Solain jetzt drei Mädchen auf dem Weg zur Nationalmannschaft :-).

Als krönender Abschluss der Saison war mit Sicherheit für viele unsere Premiere auf dem Norwaycup. Dieses Turnier wollte ich schon vor zwei Jahren spielen und dass es jetzt geklappt hat, freut mich umso mehr. Es sollte auch die Premiere von Sievert und mir als Trainerteam sein. Wie sehr wir uns ergänzen, sollte sich im Laufe des Turniers zeigen. Während Sievert sich um das Kulturprogramm kümmerte, beobachtete ich, unter Mithilfe von Jaspar unsere Gegner.

Schnell wurde klar, dass wir eine echte Chance hatten, nicht nur für Glanzpunkte zu sorgen, sondern auch den Pokal zu gewinnen. So erarbeitete ich einen Trainingsplan, welcher nicht gleich auf Gegenliebe bei den Mädchen sorgte. Eine Laufeinheit vor dem Frühstück war nicht jederfraus Sache. Hier sei Pauline gedankt, die unsere Fohlen toll motivierte und gleich auch mitgemacht hat. Mit zunehmenden Erfolg – das zweite Spiel katapultierte uns unter die TOP 3 aller teilnehmenden deutschen Teams – wurde auch das Training enthusiastisch angenommen, sodass sogar bei der Wahl zwischen einer einstündigen Trainingseinheit oder 10-minütigem Joggen vorm Frühstücken lieber trainiert wurde. Einen kleinen Rückschlag erlitten wir, als zwei Spiele 0:0 endeten, was mich an mir zweifeln ließ. Eine Unterhaltung beim Grillen mit dem Trainer der Mannschaft von Lyn, welcher gleich drei Mannschaften am Start hatte, zerstreute die Zweifel jedoch. Die norwegischen Teams spielten hier nicht mit festem Kader sondern der Trainer stellt je nach Gegner spezifisch seine Teams zusammen. So waren unsere Gegner keine dritten und vierten Mannschaften, wie in der Ansetzung angekündigt, sondern jeweils das Beste was sie zu bieten hatten. Damit waren unsere Spiele anders zu bewerten und das letzte Spiel ein echtes Endspiel. Die Einladung zur Kutterfahrt wollte ich schon absagen, denn die Abfahrt biss sich mit unserem Finale. Und das war mir wichtiger als ein paar Krabben.
Der Zweite der Tabelle gegen den Dritten. Der Sieger gewinnt das Turnier, der Verlierer wird Dritter. Beim unentschieden sind wir Zweiter. Beste Voraussetzungen für ein packendes Spiel. Das Ende ist bekannt. Nach einem aggressivem Hin und Her wird das wird das erlösende 1:0 von unserer Mannschaft geradezu herausgeschossen. Der Schlusspunkt zum 2:0 wird mit einem direkt verwandelten Freistoß von der Mittellinie gesetzt.

Mit diesem Treffer war eine Anspannung bei Sievert und mir gewichen die mir ein nicht enden wollendem Grinsen ins Gesicht meißelte. Wie ihr wisst ist das eine sehr unnatürliche Haltung und kann bei mir schon für physische Schmerzen sorgen. J

Da bekanntlich nach der Saison vor der Saison ist, blieb uns Trainern nicht viel Zeit uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Dass wir gut harmonieren würden war uns seit Oslo auf jeden Fall klar.

Ein Kader von über 20 Mädchen, was für den Trainingsbetrieb eine Umstellung bedeutete, die Integration unseren Quereinsteiger, das anspruchsvollere Training für die ehemalige E1, für die es anfangs nicht verständlich war, warum Gott den Fleiß vor den Erfolg gestellt hat.
Zitat: „Warum soll ich das denn machen, letztes Jahr haben wir auch so alles gewonnen?!“. Nicht zu vergessen die Koordination der Punktspiele für zwei U13 Mannschaften stellte uns vor neuen Herausforderungen. Dazu kam, dass Sievert meist, aus Trainermangel, die F Juniorinnen betreuen musste. Da aus unseren Hoffnungen, B-Mädchen-Spielerinnen für unser Training zu gewinnen, sich bislang nicht erfüllten, freuen wir uns ums so mehr, mit Sunda als A-Jugendspieler einen engagierten Co-Trainer zu haben, der mit Freude mit den Mädchen arbeitet. Weiterhin konnte ich Dom von der A Jugend, in Oslo, als Torwarttrainer akquirieren, was ein absoluter Glücksgriff ist. Vom letzten Trainerlehrgang her weiß ich, dass wir damit den meisten Mannschaften etwas voraushaben.

Kaum war der Spielplan für die neue Saison veröffentlicht mussten und wollten wir die Spiele so verlegen, dass es in unserer Zielplanung passte. Dazu gehörte, dass wir das Fohlenduell als erstes absolvieren wollten, um erstens dem Rest der Liga nicht das Argument der Schiebung in die Hand zu geben und zweitens der D2 aufzuzeigen, dass die Erfolge aus der letzten Saison nichts mehr zählen und sie an sich arbeiten müssen, wenn sie Erfolg haben wollen. Sowie möglichst unsere Hinrunde bis zur Winterpause absolviert zu haben um den Stress im Frühjahr aus dem Weg zu gehen. Das hat nicht ganz geklappt, aber fast 🙂

Als Herbstmeister und mit einer zweiten Mannschaft, für die der zweite Platz in greifbarer Nähe ist, können wir mit dem Erreichten bis jetzt zufrieden sein und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2018.

Jetzt heißt es auf die Hallenkreismeisterschaft vorbereiten. Das soll schließlich der erste Pokal sein, den die Felder Fohlen in 2018 gewinnen.

Als weiteren Punkt diese Saison hatte ich vor, unseren großen Mädchen eine kleine Schiedsrichterausbildung angedeihen zu lassen. Das sollte vor allem ihr Selbstbewusstsein stärken, aber auch ihre Fachkompetenz und ihr Ansehen bei den jüngeren Jahrgängen. Als Nebenprodukt entlastet uns das bei der Suche nach Schiedsrichtern für die Punktspiele unserer E-Mädchen und die Mädels können sich ihr erstes Geld selbst verdienen.
Das Projekt kommt bei den Mädels sehr gut an. Und man kann fast zusehen wie sie dabei wachsen.

Noch zwei Worte zum Spieler Plus.

In der D1 haben wir diese App eingeführt. Für die D2 soll das im kommenden Jahr folgen. Das soll vor allem für mehr Transparenz sorgen. Die vielen Möglichkeiten der Absagen (persönlich bei mir oder Sievert, per mail, per WhatsApp etc.) sorgten immer wieder zu Konfusionen beim Training. Der Plan dahinter ist, dass wir jederzeit sehen können wer zum Training kommt oder bei den Spielen dabei ist. Das erleichtert unsere Vorbereitung für Trainings und Spiele ungemein. Die Mädchen sollen sich selbstständig an und abmelden (natürlich immer mit Rücksprache mit Euch, ihren Managern)J. Ihr Eltern werdet auch in die App eingeladen. Wobei das kein Muss ist. Es ist wünschenswert, wenn pro Kind eine App-Teilnahme zustande kommt. Auch hier werden wir nichts übers Knie brechen. Wie heißt es immer so schön? Der Weg ist das Ziel.

Jens

 

 

Nun hat Jens schon viele wichtige Ereignisse und Entwicklungen des Jahres 2017 ausführlich berichtet. Ich möchte noch einige Ergänzungen anfügen.

Die junge D2 war ja zu Beginn des Jahres die alte E1 und hatte zunächst in gemischter Zusammensetzung in der Hallensaison denkwürdige Turniere absolviert, so z.B. das von der Probstei ausgetragene, wo eine Mannschaft kurzfristig abgesagt hatte und die Fohlen aus 9 Spielerinnen flugs zwei Mannschaften zauberten und dann noch das Turnier gewannen. Nicht gewonnen wurde das Turnier in Oldesloe, bei dem die Spielerinnen die Wirkung einer fragwürdigen Tatsachenentscheidung auf Zuruf erstmalig drastisch vor Augen geführt bekamen, aber es konnten sich im Verlauf des Turnieres einige jüngere Spielerinnen auszeichnen. So verfuhren wir auch im Hallenturnier in Lütjenburg von der JSG Hohwacht, schließlich sind solche Turniere dazu da, dass auch jüngere Spielerinnen zum Zuge kommen, längere Spielzeiten bekommen und so lernen, Verantwortung für das Ganze zu übernehmen.

Bei den Hallenkreismeisterschaften als Abschluss der Wintersaison lief dann wieder die alte Garde der E1 auf und nach einigen deutlich dominierten Spielen, aber auch spannenden Spielen, die auf der Kippe standen, und in denen der Kampfgeist der Fohlen gefordert war, hielt unsere junge Mannschaft ihren ersten Pokal in den Händen und dann in die Höhe, der Fangemeinde aus  wie immer zahlreich anwesenden und fantastisch moralisch unterstützenden Eltern/Großeltern/Geschwistern/ Freundinnen entgegen.

Auch das sei an dieser Stelle gesagt, dass dies alles nicht so laufen würde, hätten wir nicht diese tolle Unterstützung in vielen großen und kleinen Dingen, vorn Fahrdiensten (bislang ist immer noch jede Spielerin mitgekommen!) über das Buffet bei Heimspielen, Hilfe bei eigenen Turnieren bis hin zur Weihnachtsfeier, bei Aufbau, Bestückung des Buffets und Abbau wunderbar mit elterlicher Hilfe funktionierte.

In der Rückrunde der Ligasaison schrieb die E1 die Erfolgsgeschichte der Hinrunde fort und schaffte es als historische Leistung, jedes Spiel zu gewinnen und souverän die Kreismeisterschaft zu gewinnen. Da es landesweit nur eine weitere kreisübergreifende Liga gab und deren Sieger (Reinfeld) nicht auf eine Anfrage nach einem „Endspiel“ reagierte, können sich die Felder Fohlen als ziemlich weit vorne auch in Schleswig-Holstein fühlen. Das Angenehme an unseren Mädchen ist, dass ihnen das nicht zu Kopfe steigt.

Anteil an dem Erfolg hatte auch Marcello, der uns – aus unserer Sicht leider – nach Magdeburg ziehend verlassen hat, wo er in den Trainerstab für eine B-Mädchen-Bundesliga-Mannschaft mitarbeiten kann, einen Karrieresprung, dem wir ihm gönnen, an dem möglicherweise die Arbeit bei uns auch geholfen hat, und dem wir ihm (noch nicht, siehe aber die Ausführungen von Jens!) bieten konnten

Vor den Sommerferien fand noch unser zweites eignes Turnier statt, in einem großen Rahmen auf 4 Feldern, wieder in allen Details von Marc hervorragend organisiert. Aus Fohlensicht (als gute Gastgeber mal nicht Turniersieger) bleibt erwähnenswert, dass sich unsere Mannschaft mit fairen Sportsgeist bereiterklärte, der sympathischen, aber mit zu wenig Spielerinnen erschienene Mannschaft von Altona durch Abstellung von wechselnden Spielerinnen zu helfen.

Höhepunkt für mich aber war der Norwaycup. Vor einigen Jahren hatte ich die Jungenmannschaft mit meinem Sohn nach Oslo mit Werner Kaiser begleitet, mich begeistern lassen und strebte das auch mit unseren Mädchen an, da ich mir vorstellen konnte, dass das auch gut laufen könnte. Aber es lief nicht gut, sondern großartig! Mit einem tollen Trainer- und Betreuerteam (Dank noch mal an Alice, Pauline, Jaspar für Eure Zeit, Euer Kümmern, Eure Opfer (u.a. 10 Tage maximal 5 Stunden/Nacht schlafen auf harten Matten) und Eure Freude an den Mädchen) spielten unsere Felder Fohlen schöne, spannende Spiele (erfreulicherweise gibt es von Jens uns mir keine Tonaufnahmen von der Seitenlinie, Klopp ist im Vergleich dazu ein introvertierter Schweiger), darüber hat Jens schon berichtet. Die Fahrt war im Ergebnis aber mehr: Die Mädchen haben unglaublich viel gelernt und alles mit Freude aufgenommen:

  • Das Leben in einer gleichberechtigen Gemeinschaft, in der jede für jede Verantwortung übernimmt,
  • die Gastfreundschaft der Norweger, insbesondere die der Mannschaft aus Lyn,
  • die Erfahrung, in einem fremden Land sich zurechtzufinden, wofür Englisch zwar hilfreich ist, aber Verständigung auch über Sport und Klatschspiele mit norwegischen Mädchen auch so möglich ist,
  • das Interesse an Dingen wie Natur und Kultur, die zum Menschensein dazu gehören.

Am meisten hat mich aber die Entwicklung des Selbstbewusstseins der Mädchen und die Kameradschaft beeindruckt. Viel von dem ist immer noch spürbar, z.B. wenn wir auf dem Grenzcup in Dänemark erleben, dass es nach Spiel einer Felder Mannschaft die unentwegte und gewaltige akustische Unterstützung durch die anderen, nicht gerade spielenden Fohlen abebbt und es wieder sehr ruhig in der Halle wird.

Die Mädchen sind auf einem guten Weg!

Sich ein Ziel im Leben stecken, die guten Anlagen in sich festigen, ein anständiges Leben führen und seine Muße auf die Pflege der Künste verwenden, bedeutet den Weg der Bildung.

Konfuzius (551 – 473 v. Chr)

 

  Sievert

 

 

Vorschau für die Wintersaison

 

06.01.       D2 Hallenturnier in Nortorf

14.01.       Hallenturnier in Henstedt-Ulzburg

9:00 D2

12:00 D1 (spielt in der C-Mädchen-Gruppe)

20.01.       Spezielles körperlich-mentales Training mit Erich Halbwidl

03.02.       D1 Testspiel bei Rot Schwarz Kiel (Vorbereitung auf HKM)

D2 Löwinnen-Cup in Pinneberg 9:00 – 14:00

10.02.       D2 Timo-Heller Cup in Bad Oldesloe 13:00 – 16:30

11.02.      HKM in Selent

25.02.      2. Fohlenhallencup

 

Es werden also noch einige Turniere folgen, bevor am 03.03. draußen der Punktspielbetrieb wieder los geht.