Schwesterduell D1 – D2: Kein Schrecken zu Halloween

Mut ist der vollkommende Wille, den kein Schrecken erschüttern kann
Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882, amerikanischer Philosoph, hielt die Trauerrede bei Lincolns Beerdigung)

 

Liebe Mädchen, liebe Eltern

zum ersten Schwesterduell der Saison trafen sich am Reformationstag, am Vortag vor Allerheiligen oder eben an Halloween die beiden D-Mannschaften vor einer großen Zuschauerschaft. Und der letzten Bedeutung des Tages angemessen, breitete sich bereits vor Beginn der Schrecken über das Spielfeld aus. Nicht so sehr angesichts der zahlreichen vereltzungsbedingten Ausfälle der D1-Mannschaft bis kurz vor Anpfiff, die so ohne Auswechlsspielerinne dastand, oder der zu erwarteten, mutmaßlichen Leistungsdifferenz der Mannschaften – dazu gleich mehr -, sonderen es erschienen neben den in gewohnter Fohlenoptik Gelb-Blau aufspielenden D1-Mädchen eine wahrliche schaurige Geistertruppe, die aus der Kabine der D2-Mädchen kamen: aschfahl im Gesicht mit morbiden Augen in weiten flatternden weißen, blutfleckigen Hemden.

Das Spiel dieser Gruselgesellschaft war aber alles andere als schrecklich und transzendental: Sehr lebendig und mit viel Freude machten sie ihren älteren Teamkameradinnen ordentlich Druck, warfen sich mutig in deren Angriffe und ließen durch aufopfernde Abwehrarbeit bis zur Pause kein Tor zu. Es gelang ihnen sogar, gelegentlich vor dem Tor der Älteren aufzutauchen und die aber stets souveräne und unüberwindbare Torfrau zu einigen Kabinettstückchen zu veranlassen.

Nach dem Wechsel kamen die großen Fohlen besser in Fahrt und spielten mit kraftvollen Einzelaktionen, meist passendem Passspiel und gelegentlichen Kombination ihre technische und körperliche Überlegenheit aus. Auch wenn alle D1-Spielerinnen 60 Minuten durchrennen mussten, was auch ihre Willenskraft unterstreicht, konnten sie schließlich das erste Tor nach 40 Minuten für sich verbuchen und nach weiteren Großchanchen mit zwei weiteren Toren das Spiel für sich entscheiden. Aber die jungen Fohlen ließen sich mit ihrem Willen nicht unterkriegen und kämpften bis zum Abfiff der extra aus Schönberg angereisten C-Spielerinen, die ruhig und fehlerfrei ihr erstes Spiel auf Felder Boden leitete.

Aber letztendlich war das Ergebnis zweitrangig. Die Zuschauer und Trainer hatten mit den Mädchen viel Freude an diesem mit viel Mut und Willenskraft geführten Spiel. Mit diesen Mädchen kann einem fußballerisch nichts schrecken!

 

Sievert